Willkommen im Leben

...jetzt habe ich bereits drei Tage meiner intensivtherapie in der Abgeschiedenheit der Ostsee hinter mir. Leider ist der Internetempfang hier sehr schlecht. Sonst hätte ich schon längst wieder geschrieben. Ja was soll ich sagen...es geht mir besser. Schritt für Schritt. Täglich zwei intensive Sitzungen haben es in sich. Manche stammen aus der Heilhypnose. Diese stand ich zuvor eher skeptisch gegenüber. Aber ich merke wie sie hilft. Und vor allem wie anstrengend diese ist. Man ist nicht so hypnotisiert wie man es aus dem Fernsehen kennt. Man sitzt, ist total entspannt, hat die Augen geschlossen und redet auch mit der Therapeutin. Die stimme ist ein wenig schleppend. Etwas bleiern. Man beschäftigt sich viel mit belastenden Themen der Kindheit. Ich dachte immer, dass ich mit vielem abgeschlossen habe, es mich nicht mehr belastet- aber Fehlsnzeige. Ich dachte auch dass diese Themen nichts mit meinem Burnout zu tun haben - aber auch dies ist falsch. Unbewusst habe ich diese Themen wohl noch immer täglich mit geschleppt und in Situationen heute mit eingebracht. Nach drei Tagen, habe ich das Gefühl, schon viel länger hier zu sein. Ich bin sehr froh, genau diesen Schritt gegangen zu sein. Auch wenn ich nicht weiß, wie letztlich der Alltag wieder wird, so ist es im Moment einfach schon toll sich nicht mehr tot zu fühlen, nicht mehr nur zu funktionieren, ruhiger geworden zu sein, wieder bewusster wahrnehmen zu können. Ein Nebeneffekt ist auch, dass man den Körper entgiftet. Mit verschiedenTees und Alkohol- und Koffeinabstinenz. Auch hier war ich sehr skeptisch aber...sie tun mir gut. Ich freue mich schon jetzt auf meinen ersten Kaffee am Mittwoch. Und diesmal müssen es gar nicht mehr viele Tassen sein. "Loslassen" dem werde ich zum ersten Mal in meinem Leben ein Stück weit gerecht.