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2. November 2013 6 02 /11 /November /2013 19:12

Bettin den letzten zwei Jahren habe ich mich, u.a. ausgelöst durch meinen Burnout mit mir und vielen Themen auseinandergesetzt. Themen, die mir mein Leben bisher erschwert haben und mich sicher auch noch hin und wieder belasten werden, denn manches ist gar nicht so einfach los zu werden. Z.B. die Hoffnung, dass sich jemand ändert. Ich gehöre zu der Spezie Mensch, die immer wieder enttäuscht über das Verhalten anderer Menschen sind, obwohl sie doch ganz genau wissen, dass sich diese Personen nie anders verhalten werden. Dass da auch kein Reden hilft. Wieviel Zeit habe ich in unterschiedlichen Phasen meines Lebens mit Reden vergeutet? Wieviel Energie? Es gibt so viel Wichtigeres, als ich sich über das Verhalten oder vielmehr Fehlverhalten anderer Menschen zu ärgern und Ansätze für diese zu suchen, die sie zu anderem Verhalten bringen würden. Ich musste und muss auch noch lernen, aufzuhören, Dinge von anderen Menschen zu erwarten, die sie niemals erfüllen werden, auch wenn es für mich so selbstverständliche Dinge sind. Nur weil ich sie mache, kann ich sie leider nicht von anderen erwarten. Ich musste lernen, dass ich es selbst in der Hand habe, mit wem ich meine Zeit verbringe und wem ich meine Kraft gebe. Leider musste ich auch erkennen, dass es Menschen auf dieser Welt und auch in meinem Umfeld gibt, die immer nur nehmen. Auch in Zeiten, in denen ich nichts hatte, was man nehmen konnte. Selbst kraft- und energielos war und eher eine stützende Kraft brauchte. Diese Menschen können nur nehmen, weil sie es sich so angeeignet haben, sich keiner bei ihnen darüber beschwert und sie sich nie reflektieren. Auch unter Bekannten gibt es immer wieder solche Personen. Ich musste erkennen, dass wenige aber gute Freunde wichtiger sind als eine große Zahl an Bekannten, mit denen man sich immer wieder traf. Bei einigen Menschen hatte ich das Gefühl, dass ich ihnen etwa brachte, Rat und Kraft gab, aber ich nicht von den Treffen profitierte und vielmehr energielos nach Hause ging. Ich fühlte mich oft in Gesellschaft dieser Menschen alleine, einsam - auch wenn es ein netter Abend war. Sie machten es nicht mit Absicht. Aber sie konnten mir nichts geben. Weil sie zum Teil mit sich selbst, ihren Problemen und Bedürfnissen so beschäftigt waren. Zum Teil mir noch nicht einmal richtig zuhörten. Sie konnten mir ihre Aufmerkamkeit einfach nicht geben. Von diesen Menschen musste ich Abstand nehmen und sie nach und nach aus meinem Leben streichen - was absolut nicht einfach war, den ich mochte diese Menschen ja dennoch.

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19. Oktober 2013 6 19 /10 /Oktober /2013 12:13

modelNach einigen Auf und Abs in meinem Leben insbesondere im vergangenen Jahr -bedingt durch den Burnout - habe ich insbesondere im Beruf eine wirklich bereichernde und gute Position gefunden. Ich hatte in den letzten zwei Jahren, nach meinem absoluten Tiefpunkt im Januar 2012 zwei Rückfälle. Den letzten im Frühjahr dieses Jahres. Es geht mir im Vergleich zu der vergangenen Zeit prima. Wenn ich zurück blicke, bin ich oft selbst schockiert, wie schlecht es mir gegangen ist und welche Erschwernisse der Burnout mit sich gebracht hat. Immerhin habe ich in dieser Zeit auch zwei Arbeitgeber hinter mir gelassen wie auch zwei Wohnungen. Aber ich bin mir heute sicher, dass ich diesen Weg gehen musste,um viel Mist aus meiner Kindheit und Jugend endlich zu bearbeiten, mehr Verantwortung für mich, meine Gesundheit und mein Lebensglück zu übernehmen. Ich musste auch erkennen, dass vieles von dem ich dachte, dass es mich zufrieden macht, nur meinen Hang zu Perfektion, Leistung und Erfolg genährt hat. Es hat nicht mich und mein Leben bereichert. Daneben musste ich auch erkennen, bzw. endlich glauben lernen, dass sich manche Menschen nie verändern. Solche Menschen, die sich selbst und ihr Verhalten nicth kritisch hinterfragen, nie eine Bestandsaufnahme von ihrem Leben machen, nie analysieren, welchen Beitrag sie ggf. am Unglück anderer haben, von sich und der Richigkeit ihres Handelns blind überzeugt sind, weil es letztlich so viel bequemer für sie ist. Ja, als Personalentwicklerin und Change Managerin weiß man, dass sich Menschen ändern können, wenn Sie nur wollen und bereit sind den bequemen Rahmen einmal zu verlassen. Und wenn ein Mensch sich verändern will, es alleine aber nicht schafft, oder den Anfang oder die Hilfsmittel nicht findet, so gibt es doch einige Berufsgruppen, die ihnen dabei sehr gerne und sehr gut behilflich sind. Das wahre Leben beginnt in der Regel erst außerhalb der Komfortzone. Ich musste erst begreifen, dass es Menschen gibt, die trotz zahlreicher Vorteile einer persönlichen Veränderung, lieber sitzen bleiben. Und dass da auch keine tausend Gespräche helfen, sondern nur meine Energie auffressen. Ich musste erkennen, dass man manche Menschen, auch wenn sie eigentlich eine Bedeutung für mich haben, nicht in mein Leben passen, weil sie unter dem Strich leider mehr Energie nehmen, als jemals geben. Ich weiß, dass ich zwar aktuell recht gesund bin, aber auch, dass ich aufpassen muss. Der Burnout kann mich jederzeit wieder in den Strudel zurückziehen.

Dass ich den Arbeitplatz gefunden habe, den ich jetzt inne habe, ist für mich wahres Glück. Ich bin Mitarbeiterin in einer Outplacement-Beratung für Führungskräfte. Ich habe liebe Kollegen (Zickereien sind ja normal;-)) und wir arbeiten mit Unternehmen zusammen, die sich von einer Führungskraft trennen möchten und dieser im Rahmen der Abfindung eine Beratung anbieten möchten. Wir nehmen die Führungskraft bei uns auf und begleiten sie auf dem Weg zu einer neuen beruflichen Position. Und ich eben schon beim Thema "Komfortzone" war.... Es handelt sich bei den Führungskräften oft um Menschen, die jahre- oder sogar jahrzehntelang auf ihrer Position waren, als Bereichsleiter, Standortleiter, Niederlassungsleiter, Unternehmensbereichsleiter oder sogar Vorstand. Sie sind ggf. jahrelang zwar immermal wieder kritisiert aber nicht wirklich angetastet worden. Haben sich iher Komfortzone enigerichtet, hatten ihre Assistenten und Mitarbeiter, die für sie gearbeitet haben, mal gut mal schlecht. Aber wirklich in Frage gestellt wurden sie nie. Jedenfalls nie direkt. Was hinter den anderen Bürotüren oder über den Flurfunk so geredet wurde - haben Sie ggf.  nicht bemerkt oder haben sie nicht als bedeutsam empfunden. Warum sollten sie dann sich selbst, ihr Verhalten, ihre Wirkung, ihr Können in Frage stellen? Warum über neue berufliche Schritte nachdenken, wenn es gerade doch so gut läuft? Und jetzt? Jetzt werden Sie plötzlich nach jahrelanger Leistung von ihrem Platz gestoßen, vor die Tür gesetzt. Für sie gefühlt aus dem Nichts heraus. Viele kommen da vollkommen irritiert, desillusioniert bei uns an. Bei manchen zerbrechen daran Persönlichkeiten, bei anderen Ehen und Familien. Schön ist es, wenn wir es in unserem Unternehmen schaffen, den Klienten aus diesem Tief zu bringen und ihn auf dem Weg zu einer neuen, zufriedenstellenden Position zu begleiten. Hier macht Kämpfen um Entwicklung und Veränderung tatsächlich Sinn (auch wenn man es natürlich auch nicht bei alle schafft).

Über meinen Job und das tägliche Leben in der Outplacmenet-Beratung werde ich hier jetzt auch regelmäßig berichten. Gebündelt zu finden in der Kategorie "Miss Outplacement"

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22. September 2013 7 22 /09 /September /2013 10:54

anzug

Zum Thema Burnout kann man überall lesen, dass die Hauptursache andauernder Stress ist, der zu psychischer Dauerbelastung führt und so lange mit getragen werden kann, bis der Körper zum Schutz der Seele nicht mehr mitmacht, kaputt geht, zusammenbricht. Das ist sicherlich richtig. Das habe ich auch so erlebt. Was mich ein wenig an dem ganzen stört, ist, dass mit Stress sehr schnell ein "zuviel" an Arbeitsmenge, Arbeitsvielfalt, Arbeitsdauer, etc. verbunden wird. D.h. viele meinen, dass Burnout dadurch verursacht wird, dass einer einfach zu viel zu tun hat, nie über die Runden kommt, oder einfach für seine Arbeitsmenge und die zu tragende Verantwortung zu schwach ist. Aber Stress ist nicht gleich zu viel Arbeit. Jeder Mensch empfindet Stress anders. Für jeden sind ganz andere Themen stressauslösend.Ich habe mittlerweile für mich herausgefunden, dass es für mich nicht meine permanenten Überstunden waren, die mich in den Burnout getrieben haben. Für mich sind ganz andere Themen stressauslösend. Viel Arbeit bietet mir persönlich sogar eine gewisse Balance. Weil ich über sehr viel Energie verfüge, die irgendwo rausmuss. Ich liebe ess, wenn meine Tage viel Abwechslung bieten und ich gefordert bin. Stressauslösend und zermürbend sind für mich andere Themen. Z.b. wenn ich viele Phasen am Tag habe, die irgendwie so dahindümpeln, ich mich langweile, die Lebenszeit spürbar verrinnt. Das war in meinen bisherigen Jobs ganz oft so. Sie waren mit vielenn Aufgaben, Verantwortungen und sehr gutem Gehalt verbunden. Ja, aber ich kam niemals wirklich zufrieden abends heim. Ich liebe auch das Thema Personalentwicklung, für was ich immer verantwortlich war. Aber eine unter 500 Mitarbeitern oder mehr, kann nichts bewegen, wenn sie alleine weiß und versteht, was schief läuft - hierzu hat mir meine Changemanagement Ausbildung verholfen - aber niemand etwas mitbewegt, weil er oder sie es nicht verstehen möchte oder ggf. selbst gemachte Fehler eingestehen müsste. Menschen zu etwas bewegen, die stur ihre eigene Sprache sprechen und permanent in ihrer eigenen Tour bleiben, egal was und wieviel sie zerstören und wie viel Positives sie damit verhindern. Für mich gibt es nichts zermürbenderes als wiederholte Gespräche mit solchen Menschen. Und davon gibt es in Personalabteilungen, Unternehmensführungen aber auch im Privaten genug. Wenn man als Personalentwicklerin nichts bewegen, nichts verändern kann, zermürbt man sich selbst. Personalentwicklung ist Veränderung, Leben ist Veränderung. Das haben viele aber noch nicht verstanden. Damit habe ich mich in der Vergangenheit in einem Rad befunden. Da ich ehrgeizig und zielorientiert bin, habe ich nie rechtzeitig aufgehört, etwas bewegen zu wollen. Ich war nie zufrieden, nie glücklich und mein Akku ging nach und nach kaputt. Als dann noch Privat eine schwierige Phase kam, war es rum mit der Energie und ich bin im Burntout gelandet. Aber gelernt? Gelernt habe ich durch den Burnout erst nach dem dritten Rückfall. Zweimal bin ich letztes Jahr in den selben Beruf zurückgekehrt -  und habe jedes Mal die selbe Erfahrung machen müssen. Am Ende war ich hinüber. Erst jetzt, wo ich endlich geschafft habe aus diesem Schema auszubrechen, es gewagt habe, eine ähnliche aber doch andere Position einzunehmen, merke ich, wie ich heile, wie ich zufrieden werde, auch wenn es noch immer nicht einfach ist. Aber...ich bin auf dem besten Weg meines Lebens.

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9. März 2013 6 09 /03 /März /2013 21:03

iStock 000018622190XSmallund seine Geschichten. Alltag ein Begriff für einen Umstand, der für mich noch immer feindlich wirkt. Alltag ist noch immer für mich gleichbedeutend für das Gefühl von Zwängen, Hamsterrad, Pflichten, Unschönem. Einem Tag ein Tag aus. Einem Absitzen oder Abrödeln. Bis zum Zeitpunkt, wenn irgendwann die Lichter ausgehen. Ein Gefühl, was mich immer mal wieder einholt. Wie eine eiskalte Hand, die nach meinem Herz greift. Oder meinen Hals zudrückt. Mir den Atem raubt. Einem Gefühl, was mich lähmt oder mich in Versuchung bringt, zu fliehen, auszubrechen. Warum ist das bei mir so? und warum hat mich dies irgendwann u.a. in den Burnout gebracht? Warum hat Alltag oft os etwas von einem Gefühl der Sinnlosigkeit für mich? Warum kommen andere so viel besser als ich damit klar? Warum können sie sich leichter den gegebenen Dingen fügen? Einfügen? Ins System? Warum rebelliert etwas in mir dagegen? Liegt es daran, dass mein Leben schon sehr früh immer durch Extreme geprägt war? Ist mir deshalb so schnell langweilig? Spüre ich deshalb nur dann das Leben, wenn es stressig, emotional, anstrengend, traurig, einfach extrem ist? Spüre ich deshalb schmerzhaft die kostbare, wenige Lebenszeit verinnen, wenn ich in einer Schlange an der Kasse warten muss oder irgendwo im Stau stehe? So schmerzhaft, dass es mich fast aggressiv macht? Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Zeit, die man auf der Welt hat, einfach viel zu kurz ist, für all das, was ich gerne erleben möchte. Das macht mich manchmal traurig, manchmal richtig wütend und zeitweise hilflos. Manchmal hoffe ich, dass es noch anderen Menschen so geht, ich damit nicht alleine bin. Manchmal hoffe ich aber auch nur, dass es mir dauerhaft so gehen könnte, wie es anderen Menschen zumindest von außen zu gehen scheint. Die einfach unglaublich locker, gelölst, sorglos und unbeschwert auf mich wirken.

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22. Dezember 2012 6 22 /12 /Dezember /2012 17:04

winter..nehmen von einem Jahr mit vielen Tiefs, gefühlsmäßigen Abgründen, Hoffnungslosigkeit, Neuanfängen, neuen Hoffnungen, kreativen Ideen, Trauer, Gefühllosigkeit, einer Erkrankungen, die sich in unterschiedlichsten Facetten gezeigt hat. Eine Erkrankung, die mir aber auch gezeigt hat, dass das Leben endlich ist, dass man es nutzen sollte, Spaß haben sollte, es genießen sollte. Aus jedem Moment, das Beste machen sollte. Aber man sollte nicht nur aktiv sein, nicht kämpfen, nicht dran arbeiten, sondern sich fallen lassen können. Loslassen können. Eine noch sehr schwierige Aufgabe für mich. Wenn nicht die schwierigste. Ich muss akzeptieren, dass man nicht alles ändern kann. Auch manche Menschen nicht zu einer Änderung oder Einsicht bringen kann. Das manche Menschen keine Verantwortung übernehmen werden und das Fallenlassen in deren Gegenwart wahrscheinlich nie möglich sein wird. Wie soll man sich fallen lassen können, wenn man sich auf jemanden nicht verlassen kann? Das neue Jahr wird wieder viel Neues für mich mit sich bringen. Auch Veränderungen, die nicht einfach werden. Insbesondere wenn ich Sachen loslassen muss, um die ich lange gekämpft, in die ich Energie und Kraft investiert habe. Nicht leicht, aber nur so werde ich gesund werden und bleiben können.

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12. Dezember 2012 3 12 /12 /Dezember /2012 14:22

2311Gefühle, etwas was zu den subjektivsten Dingen überhaupt gehört. Genauso wie sämtliche anderen Sinneswahrnehmungen. Und alles Sachen, die im Burnout außer Gefecht gesetzt sind. Nicht funktionieren. Nicht nur irren sondern zumindest bei mir zeitweise auf Null waren. Gehört habe ich nach meinem Hörsturz wochenlang nur auf einem Ohr. Es wurde wieder besser, wenn ich auch nicht mehr so gut höre wie noch zuvor. Aber ich bin zufrieden. Mein Geschmackssinn ist wieder komplett da. Und das Sehen - es war nicht so dass ich schlechter von der Sehstärke gesehen hätte. Nein, es war ein Tunnelblick. Mein Sehfeld war sehr eingeschränkt, ich sah nur das was ich fokussierte, nahm nichts daneben, nichts darüber oder darunter wahr. Die Farben waren gefühlt alle gleich. Alle matt, trist, drüb. Ich war immer ein Mensch der gerne die Farben Schwarz und Grau mochte. Aber sehr gerne kombiniert mit anderen knalligen Farben. Weiß, Lila, Türkis, Grün. Weil diese Knallfarben meine Lust am Leben widerspiegelte. Diese Farben gaben mir an meinen Tiefpunkten gar nichts mehr. Und so war es mit vielem. Ich bin Ästhet. Liebe schöne Möbel, Bilder, Essen, Kleider, Frisuren etc. Ich liebe die Sonne. Es gab eine lange Zeit, wo ich Dinge sah, von denen ich wusste, dass sie mich eigentlich begeistern. Aber da war nichts, es regte sich nichts in mir. Es war eine unendliche Leere. Als ob sämtliche Gefühle meinen Körper verlassen haben. Je länger diese Stumpfheit anhielt, um so leerer wurde ich, um so sinnloser erschien mir alles. Es war ein sehr zermürbender und trauriger Zustand. Vielleicht auch eine Art Schutz, denn auch Negatives spürte ich so nicht oder nicht stark. Dennoch ist dieses Symptom eines, was mich verstehen, nachvollziehen ließ, warum es auch Suizidfälle bei Burnoutlern gibt. Vielleicht hatte ich einfach nur Glück, dass ich sonst ein sehr lebensfroher, lebensbejahender Mensch mit viel Energie und Eigenmotivation bin. So dass auch der Burnout davon nicht alles rauben konnte. Sich irgendwo eine Notreserve versteckt hatte, die manchmal ansprang. Sie ließ mich nicht verzweifeln und nicht den Glauben verlieren, dass die Sinne irgendwann wieder funktionieren. Und ich kann jedem Burnout-Patient sagen: Sie springen wieder an!

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2. Dezember 2012 7 02 /12 /Dezember /2012 16:36

kranzZeit für einen Rückblick. Bald jährt sich der Tag X. Der Tag meines kompletten Zusammenbruchs. Am 29.12.2011. War ja nicht so, dass es keine Vorläufer für diesen Tag gegeben hat. Eigentlich ziehen sich die Vorläufer bereits seit 2010. Verschärft aber im Jahr 2011.Tage an denen irgendwie nichts ging. Ich es vielleicht noch geschafft hatte, mich morgens fertig zu machen. Aber es nicht schaffte, bei der Arbeit anzukommen. Obwohl mein Büro von meiner Wohnung nur 10 Minuten entfernt lag. Aber am 29.12.2011 wenige Tage vor meinem Neustart bei einem neuen Arbeitgeber, kurz nach meinem Umzug in die Wohnung meines Freundes, ging gar nichts mehr. Es war so, als ob jemand die Stoptaste meines Körpers gedrückt hätte. Ich saß auf dem Sofa und starrte bewegungslos vor mich hin. Ich sah irgendwie nichts mehr, hörte nichts mehr, war wie tot. Hätte ich aufstehen wollen, weiß ich nicht, ob mein Körper auf mich gehorcht hätte. Aber ich wollte gar nicht. Wollte gar nichts. Saß nur da. Das Gedankenkarussell, welches die Monate zuvor ständig in meinem Kopf rotiert hat, war zum Stehen gekommen. Es war ein Zustand, ein wenig wie ich mir den Tod vorstelle. Mein Geist war irgendwie nicht mehr in meinem Körper. Der Körper war noch da, saß da auf dem Sofa. Ich weiß nicht, wie lange ich auf dem Sofa gesessen bin. Zeit war damals nicht greifbar, sie floss an mir vorbei, wie alles. Es müssen aber ein paar Stunden gewesen sein. Irgendwann besann ich mich. Und in diesem Moment liefen die Tränen. Ich fühlte plötzlich wieder etwas. Ein riesengroße Leere und Erschöpfung. Das Aufstehen fiel mir sehr sehr schwer. Ich habe es dann noch ins Bett geschafft. Irgendwie. Am nächsten Morgen - die Nacht war blitzschnell vergangenen - fühlte ich mich wieder wie gelähmt. Zerschmettert. Mein Körper war unglaublich schwach. In meinem Kopf ein Vakuum. Ich wusste, dass ich handeln musste. Bat meinen Freund einen Arzttermin beim Hausarzt zu vereinbaren und zu sagen, dass es dringend sei. Ich musste noch einen Termin vor Silvester erhalten. Komme was wolle. Ich hatte Glück und ergatterte einen Termin bei einem Arzt, bei dem ich nur 2 Minuten hinbrauchte.Ich sollte jedoch innerhalb der nächsten 30 Minuten vorbeikommen, was meinen Druck im Kopf in die Höhe trieb. Den kurzen Weg zur Praxis lief ich wie in Trance. Mein Freund musste mich begleiten. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind, welches unmündig war. Fühlte mich vollkommen überfordert. Schaffte es noch nicht mal mit der Arzthelferin zu reden, zu sagen wer ich bin, warum ich da sei. All dies musste mein Freund übernehmen. Ich war froh direkt vor dem Arztzimmer Platz nehmen zu dürfen und nicht den Blicken der anderen Patienten im Wartezimmer ausgeliefert zu sein. Ich hatte das Gefühl überall wund zu sein. Das Gefühl so zerbrechlich wie dünnes Glas zu sein. Durch welches andere Menschen bis tief in meine verwundete Seele schauen können. Sehen können, wie kaputt ich bin, wie gescheitert, wie alleine. Dann wurde ich vom Arzt reingebeten. Ich schaffte dies ohne meinen Freund. Saß vor dem Arzt, schaute an ihm vorbei. Versuchte zu erzählen, was passiert war. Das nichts mehr ging, das ich nicht mehr schlafen konnte, Herzschmerzen und starke Magen-Darm-Schmerzen hatte, einen Hörzsturz hinter mich gebracht hatte, mich nicht mehr konzentrieren konnte, manchmal das Gefühl hatte, völlig neben mir zu stehen, wahnsinnig zu werden. Ich erzählte sehr nüchtern, fast maschinell,  lachte manchmal, weinte zwischendrin und hatte Panik, dass der Arzt, der an diesem Tag mein neuer Hausarzt wurde, denken musste, dass ich vollkommen durchgeknallt sei oder simulierte. Irgendwie stand ich auch bei dieser Szene komplett neben mir, hörte mich selbst reden. Hielt es selber für irrsinnig. Irgendwann hörte ich auf zu sprechen. Als mein Arzt nichts sagte, schaute ich ihn zum ersten Mal an. Er sah mir in die Augen. Meinte: "Oje" und fragte dann "Was tut Ihnen im Moment am besten?" und er ließ zum ersten Mal "Burnout" fallen. In meinem Kopf fing sich das Gedankenkarussell an zu drehen und wurde immer schneller, mir wurde davon regelrecht schlecht. Ja, was tat mir am besten?? Ich hatte so um einen neuen Arbeitgeber gekämpft. Hatte einen tollen Job bei einem Markenunternehmen ergattert. Sollte in drei Tagen dort starten. Und nun? Ich sagte nur: "Ich kann nicht mehr." Daraufhin schrieb mich mein Arzt 3 Wochen krank und meinte, dass dies wahrscheinlich nur der Anfang sei. Ich solle mir dringend auch therapeutische Hilfe suchen. Und dies war es auch, womit das Jahr 2012 für mich startete. Mit dem tiefsten Punkt in meinem bisherigen Leben. Das Jahr brachte einige weitere Tiefpunkte mit sich und den Start des Kampfes gegen den Burnout, welcher noch lange nicht vorbei ist. Ich werde in nächster Zeit immer mal wieder Rückblicke liefern. Erst jetzt, nachdem es mir deutlich besser geht, kann ich diesen Blick zurück wagen und manches viel viel besser verstehen.

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31. Oktober 2012 3 31 /10 /Oktober /2012 18:46

gesichtwieder mal ein interessanter Artikel zum Thema Burnout:

link

Burnout und seine Ursachen werden gerne dem beruflichen Bereich zugeordnet. Man vergisst, dass man auch durch Dauerstress oder Dauerbelastung im Privaten ausbrennen kann. Menschen, die im Beruf immer wieder an ihre Grezen gehen, diese überschreiten, tendieren auch dazu, dies im Privaten zu tun. Dauerhaft mehr zu geben als andere. Um den Partner und seine Liebe kämpfen, oder gemeinsam mit dem Partner gegen eine tödliche Krankheit. Wenn dann vielleicht sogar beide Bereiche betroffen sind, Berufs- und Privatleben, wird es ganz schwer, ohne klare und nachhaltige Veränderung aus dem Kreislauf, aus dem Bann des Burnouts wieder ganz heraus zu kommen.

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24. August 2012 5 24 /08 /August /2012 16:07

redGestern kam von meiner Krankenkasse die letzte Bescheinigung über das Krankengeld. Ich hoffe so arg, dass es wirklich die letzte war. Diesmal möchte ich es einfach schaffen. Ich habe nur diese eine Chance. Ich habe so hart an mir gearbeitet und mache es noch immer. Die Bescheinigung enthielt auch eine Aussage über folgendes: Wiedereingliederungsfall ja/nein. Bei mir stand "nein". Also ich bin kein Fall. Kein Wiedereingliederungsfall. Wie das klingt. So schnell wird man zum "es". Zu einem Fall, zu einem Reiter am Ordner. Ablage, Schublade, Box oder Abteilung "Wiedereingliederung", zu etwas, um das sich mehr gekümmert werden muss, was mehr Zeit, Aufwand und Kosten verursacht. Bzw. eben nicht. Denn zum Glück bin ich kein Wiedereingliederungsfall. Und so mit auch kein "es".

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27. Juli 2012 5 27 /07 /Juli /2012 16:05

blue..soviel hat heute die Dame von meiner Krankenkasse verstanden. Aber vielleicht war es auch ich, die irgendwie auf dem Schlauch stand. Ist ja nicht so, dass es kein merkwürdiges Gefühl ist, wenn jemand von der Krankenkasse anruft. Jedenfalls in einer Zeit, in der man Krankengeld bezieht und Burnout noch immer eine heikle und oft hinterfragte, vielleicht auch misstraute Diagnose ist. Deshalb habe ich auch immer regelmäßig Therapiebelege eingesendet. Darunter auch Rechnungen, die nur als Beweis gelten sollten, dass ich aktiv gegen den Burnout angehe. Mir war ja bewusst, dass ich nichts erstattet bekomme. Einen Therapeuten auf Kassenbasis hätte ich frühstens im Juli das erste Mal gesehen. Bei der Burnout-Diagnose im Dezember des Vorjahres. Da war mir der privatbezahlte Weg der schnellere, sichere, wenn auch wirklich geldtechnisch sehr belastende. Immer mal wieder hatte jemand von der Krankenkasse nachgefragt. Am Anfang fand ich es wirklich nett. Sie gaben sich Mühe mir mit Rat zur Seite zu stehen. Komischerweise waren es bisher immer andere Mitarbeiter. Ich hatte nie jemanden ein zweites Mal am Telefon. Das führt dann dazu, dass ich bei jedem Telefonat trotz angeblich vorhandener Datei, meine Geschichte und meine Behandlungswege erneut erzählen darf. Mein Hausarzt kommt dann auch noch ins Spiel und auch er hat wiederum andere Ansprechpartner als ich. Ich kann bisher nicht nachvollziehen, welche Wege meine Post im Hause der Krankenkasse und dies über verschiedene Standorte hinweg, geht. Manchmal kamen Nachfragen, ob ich schon etwas eingesendet habe. Nach meinem Bejahen kam meistens ratloses Schweigen gefolgt von lautem Nachdenken: Hmm, oje, mal schauen, wo dies gerade bei uns liegt. Alles in allem habe ich bisher 12 MitarbeiterInnen kennengelernt. Positiv gedacht, könnte ich sagen, haben sich wirklich viele um mich gekümmert und für mich gesorgt. Ich hoffe, es werden nicht mehr viele weitere. Denn ich hoffe, dass ich mich bald gesund melden lassen kann. Das zweite Mal in meiner Burnout-Laufbahn. Und ich hoffe, das letzte Mal.

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Über Diesen Blog

  • : Willkommen im Leben
  • : Dieser Blog - geboren am absoluten Tiefpunkt meines Lebens, mitten im Burnout - ist seit über einem Jahr mein treuer Begleiter. Zunächst befüllt mit Eindrücken und Wahrnehmungen im Rahmen der Erkrankung wird er nun immer mehr zum Ausdruck dessen, was mich täglich so begeistert und bewegt - dazu gehört auch mein neuer Job in einer Outplacement-Beratung. Schön dass Ihr hier seid. Habt Spaß beim Lesen!!
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  • Dani
  • Weiblich, Anfang 30, energiegeladen, lebenslustig, bunt, kreativ, offen, intuitiv, an Menschen und ihren Geschichten interessiert, lebenslustig, zielorientiert, sportlich und kochbegeistert.
  • Weiblich, Anfang 30, energiegeladen, lebenslustig, bunt, kreativ, offen, intuitiv, an Menschen und ihren Geschichten interessiert, lebenslustig, zielorientiert, sportlich und kochbegeistert.

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